Um den Ursprung der Freimaurerei, auch „Die königliche Kunst“ genannt, ranken sich viele Legenden und Mythen. Man kann sogar nachlesen, die Freimaurerei sei so alt wie die Menschheit selbst.

Fernab aller Spekulation lässt sich feststellen, dass die moderne Freimaurerei ihren Ursprung in den mittelalterlichen Bauhütten hat. Diese Steinmetzbruderschaften hatten ihre Blütezeit vom 13. bis Mitte des 15. Jahrhunderts und hüteten die Geheimnisse der höchsten Baukunst, der Errichtung von Sakralbauten, daher auch der Begriff “Dombauhütten”. Sie unterlagen keiner allgemeinen Zunftordnung und so konnten sie eigene Traditionen, Gebräuche und auch Moralvorstellungen entwickeln. Außerdem schufen sie ein soziales Netz, welches auch Angehörige wie Frauen und Kinder absichern half. Zur Wahrung ihres Könnens und ihrer Traditionen entstanden geheime Zeichen und Kennworte, die nur unter Steinmetzen oder sogar nur den Mitgliedern der jeweiligen Bauhütte bekannt waren.

Später begann sich in den Bauhütten auch Gedankengut zu verbreiten, das als modern aber für die damalige Zeit auch als gefährlich bezeichnet werden kann. Man lief Gefahr, sich entweder mit der Kirche, der Obrigkeit oder mit beiden anzulegen, was durchaus das Leben kosten konnte. Trotzdem zogen die Bauhütten vermehrt Männer an, die nicht aus dem Handwerk kamen. Die Bauhütten wurden geheime Begegnungsstätten für Gleichgesinnte, zu Orten des Gedanken- und Ideenaustausches. Die Renaissance, die Reformation, die Aufklärung, all dies trug zur stetigen Entwicklung der modernen Freimaurerei bei. Man mache sich den historischen Hintergrund Europas jener Zeit bewusst: Die Vormachtstellung der katholischen Kirche kam mehr und mehr ins wanken, die Monarchien gerieten unter Druck, die Menschen begannen zu erwachen, sich selbst ein Bild von der Welt zu machen. Diese Entwicklung ließ sich nicht mehr aufhalten.

Die Freimaurerei breitete sich im 18. Jahrhundert in Europa aus. Die erste Loge (von engl. lodge) wird England zugeschrieben (1717). Belegt sind die „Alten Pflichten“ von 1723 (James Anderson), das erste Regelwerk der Freimaurerei.

Freimaurerei hat kein Dogma, sie ist weder Religion noch Philosophie noch politisch ausgerichtet. Sie ist allein geprägt von den Überzeugungen der Toleranz, der Menschlichkeit, der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit.

Die Freimaurerei verbindet daher Menschen miteinander, die sich sonst eher nicht begegnet wären: Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Religion, unterschiedlicher Interessen und unterschiedlicher sozialer Umstände. Diese Menschen bilden weltweit eine Bruderkette und haben sich auf Lebenszeit dazu verpflichtet, für die oben genannten Überzeugungen einzustehen und dadurch sich, den Mitgliedern der Gemeinschaft und der Menschheit zu dienen.

 

An dieser Stelle werden keine spezifischen Symbole und Rituale beschrieben, es geht mehr um die Bedeutung dieser Elemente in der Freimaurerei. Der Interessierte Leser findet im Internet und in jeder gut sortierten Stadtbibliothek dazu sehr viele ausführliche Quellen.

Das Symbol der Freimaurerei ist der Salomonische Tempel, an dem alle Freimaurer bauen. Jeder einzelne versteht sich als Stein(chen) im gesamten Tempelbau. Deshalb ist die Arbeit am rauen Stein die lebenslange Aufgabe eines Freimaurers – die Arbeit an sich selbst, sich selbst kontinuierlich zu verbessern ist der Anspruch jedes Freimaurers.

 

 

Das Geheimnis liegt ausschließlich im individuellen Erleben eines jeden Einzelnen, sei es während des Rituals oder auch in der Gemeinschaft außerhalb des Tempels. Die Gewichtung ist bei jedem anders. Die einen schätzen den geistigen Austausch untereinander, die anderen gehen im Ritual auf und wieder andere genießen die zwischenmenschlichen Beziehungen. Wie auch immer der einzelne es für sich sieht, alles zusammen macht das freimaurerische Leben aus.

Wenn wir ein Geheimnis haben, das man als solches bezeichnen möchte, dann ist es das Geheimnis der Verschwiegenheit, welches sich auf Rituale, Symbole und vor allen auf das bezieht, was wir uns untereinander in der Loge anvertrauen.

 

Die Freimaurerei als reiner Männerbund ist nach wie vor die vorherrschende Form der Freimaurerei. Historisch ist diese „Männerwirtschaft“ durchaus erklärbar, vor dem Hintergrund der heutigen Zeit aber nicht mehr haltbar. Es widerspricht der freimaurerischen Überzeugung der Gleichheit, Frauen von der königlichen Kunst auszuschließen. Daher gibt es bereits seit vielen Jahren weltweit reine Frauenlogen und vermehrt auch gemischte Logen, die aber allesamt von der, nach wie vor irgendwie tonangebenden englischen Großloge nicht anerkannt werden. Das zu bewerten steht uns nicht zu, interessiert uns auch nicht. Clavis Argentum steht für reimaurers. Daneben gibt es die Symbole der einzelnen Grade (Lehrling, Geselle, Meister) und übergeordnete Symbole.

Die Rituale entstammen zum großen Teil den Traditionen und Bräuchen der alten Bauhütten. Es gibt Zeichen, Wort und Griff als Erkennungsmerkmale. Die Arbeit im Tempel unterliegt bestimmten Ritualen die wiederum durch bestimmte Symbole getragen werden, auch wieder dem jeweiligen Grad der Teilnehmer entsprechend.

Die Tempelarbeit dient dazu innere Ruhe zu finden, fernab der ständigen Reizüberflutung unserer Zeit. Die Rituale und die feimaurerische Symbolik, erlebt innerhalb der vertrauten Gemeinschaft, unterstützen die innere Sammlung jedes einzelnen. moderne Freimaurerei, und dazu gehören alle Menschen.

Die Zukunft der Freimaurerei hängt davon ab, wie weit sie sich der Gesellschaft öffnet und davon, dass sie für alle interessierten Menschen offen ist.

 

Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit